Mehr dunkle Schokolade - weniger Diabetes
Wer bei mir Patient*in ist, weiß, dass ich schon seit Jahren oft 100%ige Schokolade empfehle.
Immer wieder gibt es medizinische Studien, die behaupten, dass Schokolade günstig für unsere Gesundheit ist, und vermutlich ebenso viele, die das Gegenteil beweisen wollen.
Nun gibt es noch ein Argument mehr für Schokolade:
Federführend von Frau Binkai Liu (Department of Nutrition, Harvard T.H. Chan School of Public Health, Boston) durchgeführt wurde eine neue Übersichts-Studie wurde dem Thema „Schokolade und Risiko für Typ 2 Diabetes “ gewidmet, veröffentlicht Oktober 2024 im seriösen britischen „British Medical Journal“.
Übersichts-Studie bedeutet, dass die Daten von mehreren relevanten Studien, hier waren es drei, in der Zusammenschau nochmals ausgewertet werden, nämlich: Nurses’ Health Study (1986-2018), Nurses' Health Study II (1991-2021) und Health Professionals Follow-Up Study (1986-2020).
Es wurden die Daten und Ergebnisse von 192.208 Teilnehmer*innen ohne Diabetes, kardiovaskuläre Erkrankungen oder Krebs für die Auswertung in Hinblick auf die Diabetes-Entwicklung verwendet.
Bei 111.654 Teilnehmer*innen wurden auch die Schokoladen-Subtypen mitberücksichtigt (2006 und 2007).
In den Gesamt-Analysen, nicht nach Schokoladen-Typ differenziert, ergab sich nach Berücksichtigung sonstiger individueller lebensstilbezogenen und ernährungsbedingten Risikofaktoren, dass Personen, die mehr als 4 Portionen Schokolade pro Woche konsumierten, eine um durchschnittlich 10% niedrigere Diabetes-Chance hatten als diejenigen, die selten oder nie Schokolade konsumierten.
Bei der Betrachtung unter Berücksichtigung der Schokoladen-Subtypen, zeigte sich die Wirkung noch deutlicher.
Bei Konsument*innen der dunklen / schwarzen Schokolade, war das Diabetes-Risiko signifikant um 21 % reduziert.
Möglicherweise war die Reduzierung um im Schnitt 10% bei der nicht nach Schokoladen-Subtypen differenzierten Auswertung eventuell nur (oder im Wesentlichen) durch den Anteil der dunklen Schokolade bedingt.
Denn gleichzeitig zeigt Frau Lius Studie, dass die Gewichtszunahme vor allem in der Milchschokoladen-Gruppe stattfand, nicht aber in der Bitterschokoladen-Gruppe.
So postuliert Frau Binkai Liu und ihr Team, dass es wohl eine Dosis-Wirkungs-Beziehung gibt: je dunkler die Schokolade, desto mehr wird das Diabetes-Risiko verringert.
Da dieses nur eine Beobachtungsstudie ist, was in der Wissenschaft nicht die höchste Validität darstellt, wird es wohl noch einige randomisierte kontrollierte Studien brauchen, um definitive Ernährungsempfehlungen auszusprechen.
Vorläufiges Fazit:
Schokolade ist nicht gleich Schokolade!
Schokolade mit möglichst wenig Zucker reduziert das Diabetes-Risiko.
Milchschokolade hingegen ist vor allem für Gewichtszunahme und Diabetes-Entwicklung ‚zuständig‘.
Vielen Dank für ihr Interesse!