Kreatin – unterstützt es beim Abnehmen?
Kreatin wird derzeit für viele Indikationen diskutiert: von reduziertem Krebsrisikos über erhöhte kognitive Fähigkeiten bei Alzheimer-Demenz bis Unterstützung gegen Übergewicht.
Kreatin gilt in 2 Bereichen als sehr sicher und wirksam:
1. Unterstützung der sportlichen Leistung sowie der Muskelstruktur und -funktion
2. Unterstützung der Denk-Leistung, zum Beispiel bei neurodegenerativen Erkrankungen
Wie wirkt Kreatin?
Kreatin erhöht Phosphokreatinspeicher. Dadurch nimmt die verfügbare Energie während des Trainings zu und Kraft & Leistung werden so gesteigert.
Kreatin und seine Bedeutungen bei der Gewichtsreduktion
Übergewicht geht oft mit schlechter Muskelfunktion, gestörtem Stoffwechsel und reduzierter Leistungsfähigkeit einher. Diese Trias erschwert massiv eine nachhaltige Änderung des Lebensstils.
Verbindet man diese letzten 2 Sätze, so könnte man denken, das durch Kreatin-Einnahme die behindernde Trias durchbrochen wird.
Das belegte eine Metaanalyse (2023 in Nutrients veröffentlicht): Erwachsene, die unter Kreatin-Einnahme Krafttraining betrieben, verloren gering, aber signifikant mehr Körperfett als ohne Kreatin.
Ein weiteres Hindernis bei der Gewichtsreduktion:
Adipöse Menschen verfügen über tendenziell überdurchschnittlich viel Gesamtmuskelmasse, die aber tendenziell unterdurchschnittlich effektiv ist.
Die Ursache dafür sind Probleme mit zellulärer Energieproduktion, Entzündungen und Insulinresistenz, wodurch Energie nicht richtig ausgenutzt wird.
Das Ergebnis davon: der Patient ist müde und die Fähigkeit zu körperlicher Aktivität reduziert.
Kreatin unterstützt die Regeneration von Adenosintriphosphat in den Muskeln. Das fördert Effizienz der Schnellstart-Energieproduktion der Zellen.
Das Ergebnis davon: die Muskelleistung ist verbessert und Ermüdung wird verzögert.
Man geht derzeit davon aus, dass mittels Kreatin-Einnahme fettfreie Muskelmasse während Gewichtsabnahme eher erhalten wird, als ohne. Damit steigt bei jeder Intervention, von strenger Diät über Magenverkleinerung bis GLP-1-Agonisten-Anwendung (z.B. die „Abnehmspritze“ Ozempic®), der Anteil an fettfreier Muskelmasse. Durch diese bessere Körperzusammensetzung werden bessere Grundlagen für ein aktiveres Leben gelegt, wodurch langfristig ein gesünderes Leben leichter erreichbar und aufrecht zu erhalten ist.
Verbesserte Denkleistung bei neurodegenerativen Erkrankungen: das war Punkt 2, bei den gesicherten Indikationen. Auch diese kommt ins Spiel.
Viele Studien neueren Datums zeigen, dass Diabetiker eine überdurchschnittlich hohe Wahrscheinlichkeit für Demenzerkrankungen haben. Teilweise wird Alzheimer-Demenz auch als „Typ-3-Diabetes“ bezeichnet.
Möglicherweise kann man durch eine Keratin-Supplementierung bereits vorhandenen, aber noch nicht auffälligen Gehirnleistungsstörungen entgegenwirken bzw. vorbeugen
Was ist zu beachten?
Als ich noch Apotheker war, galt Kreatin als möglicherweise nierenschädigend. Dies wurde widerlegt.
Jedoch sind 2 Dinge zu beachten:
1. ausreichende Flüssigkeitszufuhr bei Kreatin-Einnahme!
2. Maximal-Dosis 5 g pro Tag!
Hinweis:
Wird Kreatin eingenommen, kann es, selten, zu Wassereinlagerungen kommen, die das Gewicht auf der Waage erhöht. Ebenfalls selten können Blähungen oder leichten Magen-Darm-Beschwerden auftreten.
Zur Erstellung des Artikels benützte Quelle: Can Creatine Play a Positive Role in Obesity Treatment? - Medscape - Julie Peck - June 24, 2025
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