Was ist Krankheit?
Die Antworten aus chinesischer und westlicher Sicht können kaum unterschiedlicher sein.
In der westlichen Betrachtungsweise zeigt Krankheit sich durch zahlreiche Symptome, als Folge der gestörten Organfunktion. Dementsprechend wird das kranke Organ behandelt. Zum Beispiel bei Husten orientieren wir uns streng an der Lunge.
In der chinesischen Sichtweise ist die „Krankheit“ selbst (z. B., Husten) ein Symptom, durch das der Körper seine gestörten Beziehungen ausdrückt. Grob vereinfacht ist die Stärke der westlichen Schulmedizin darin, akute Erkrankungen zu behandeln. (zum Beispiel: manchmal braucht es einfach ein Antibiotikum!)
In der CM ist bereits der Zustand, der zum Husten oder Herzinfarkt führen könnte oder führt, pathologisch. Der gesamte Mensch sollte so reguliert werden, dass ein Herzinfarkt unwahrscheinlich ist.
Ernährungsumstellung, Bewegungsangebot und Stressbewältigungsverfahren gibt es in der Schulmedizin erst zur Postinfarkt-Prophylaxe.
In der CM wird der Mensch in seiner Gesamtheit, nicht nur auf seine Blutwerte, sondern in seiner Ganzheit betrachtet, wozu durchaus auch Hobbies und soziales Umfeld gehören können.
Ziel also ist eine körperliche und geistigen Gesundheitsförderung. Denn der Mensch zerfällt nicht in „Physisch“ und „Psychisch“. In der CM sind das lediglich zwei Seiten einer Münze, die man nicht trennen kann, ohne sie kaputt zu machen.
Da der Mensch individuell und stets im Zusammenhang mit seiner individuellen Umwelt beurteilt wird, gibt es für die jeweilige westliche Krankheit keine Einheitsbehandlung, die pauschal auf jeden anderen passt.
Die CM betrachtet den Körper als ein ganzheitliches, natürliches System, das nur im Zusammenspiel all seiner Elemente verstanden werden kann.
Daoismus
Im 3. bis 4. Jahrhundert vor unserer Zeitrechnung entstand in China die Daoistische Philosophie.
Im Rahmen dieser Philosophie wurden sehr genaue Naturbeobachtungen durchgeführt. Dabei betrachtete man nicht isolierte Begebenheiten, sondern vielmehr das Zusammenspiel und die gegenseitige Beeinflussung von allen Dingen.
Ihr gemäß soll der Mensch im Gleichgewicht mit der Natur leben. Wenn Mikro-und Makrokosmos in Balance sin, kann Harmonie entstehen. Dem zugrunde liegt das „Dao“. Es lenkt das Universum und wirkt in allen Lebewesen, indem es alles einem unaufhörlichen Pendeln zwischen den Extremen unterwirft. So führt das Leben unweigerlich zum Tod, und aus dem Tod entsteht neues Leben. Die Welt unterliegt einem steten Wandel, in dem nur das Dao Beständigkeit hat.
Was ist das Dao? „Wenn Du es benennen kannst, so ist es nicht das Dao“, (Dao De Jing von LaoZi)
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