Chronischer Stress & Darmmikrobiom
Chronischer psychologischer Stress ist weit verbreitet.
Es ist nach Studienlage sehr wahrscheinlich, dass die Zusammensetzung des Darmmikrobioms verändert, wodurch sich für uns ungünstige Bakterienstämme ausbreiten und günstige Stämme zurückgedrängt werden.
Die „guten“ Bakterienstämme bilden beispielsweise kurzkettige Fettsäuren und erhalten dadurch die Darmbarriere aufrechter und modulieren über den Darm das Immunsystem. Fehlen diese, wird der Darm durchlässiger für bakterielle Toxine und noch nicht genügend zerkleinerte nahrungsbestandteile.
So ist es leicht verständlich, warum so viele Stress-Menschen an Verdauungsstörungen, Leaky-Gut-Syndrom, Reizdarm, Entzündungen im Darm oder Nahrungsmittelunverträglichkeiten leiden.
Erste Studien zeigen bei vielen Menschen mit posttraumatischer Belastungsstörung (PTBS) Dysbiosen. Man vermutet auch hier einen Zusammenhang. Möglicherweise entwickelt ein Mensch mit einem gestörten Mikrobiom nach einem Trauma eher PTBS als mit einem optimalen Mikrobiom.
Mittlerweile ist es Allgemeinwissen, dass Serotonin Stimmung, Schlaf und vieles andere im Gehirn steuert.
Etwas weniger bekannt ist, dass auch der Darm teilweise in seiner Aktivität mittels Serotonins reguliert wird und wenn dies gestört ist, dadurch auch das Mikrobiom gestört wird.
So zeigt sich ein Zusammenhang zwischen gutem Schlaf und guter Verdauung im Darm bzw. Darmgesundheit.
Was kann man dagegen tun?
1. Stressmanagement – durch:
• handyfreien Zeiten (z. B. auf dem Arbeitsweg, bei Mahlzeiten, In Erholungsphasen),
• geeignetem Sport (z.B. Kampfkünste wie Tai Ji, Gong Fu, Karate, Aiki Do, Ju Do, Hap Ki Do, Capoeira; oder dynamischer Sport, der emotionalen Ausgleich verschafft, wie Tanz oder Mannschaftssportarten),
• Meditation (z.B. Zen) bis
• Etablieren eines stressreduzierten Lebensstils, notfalls unter Einbeziehen einer passenden Psychotherapie
2. Ernährung verbessern: derzeit wir eine ausgewogene mediterrane Ernährung empfohlen, die um Lebensmittel ergänzt werden sollte, die für uns nützlichen Bakterienkolonien fördern.
Beispiele hierfür: Chiasamen, Akazienfasern-Pulver, eingelegtes Gemüse, Kimchi, Joghurt und Vollkornprodukte.
Quelle: How Chronic Stress Disrupts the Gut Microbiome - Medscape - September 22, 2025
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