Qi, Yin & Yang
"Qi" kommt in der gesamten chinesischen Kultur, nicht nur in der chinesischen Medizin, eine enorme Bedeutung zu.
Qi ist also die Grundsubstanz, die Leben beziehungsweise Lebensenergie selber darstellt und gleichzeitig durch den Körper transportiert.
Es ist die treibende Kraft aller Aktivitäten des Körpers.
Die TCM schreibt dem Qi, wie bereits unter "Qi verstehen" formuliert, folgende fünf Hauptfunktionen zu:
- Ursprung aller Bewegungen im Körper, sorgt für Wachstum, Entwicklung und Stoffwechsel
- wärmt den Körper und ermöglicht die Funktion der Organe
- bildet die Körperabwehr
- hilft bei der Aufnahme, Umformung, Verteilung und der Ausscheidung der Nährstoffe und Energien.
- hält das Blut in den Adern und hält die Organe an ihrem Platz.
Das Qi fließt in Leitbahnen, den Meridianen. Diese durchziehen den menschlichen Körper wie Flüsse und Seen eine Landschaft.
Ferner kennt die chinesische Medizin 12 Organe, die nicht nur "Zellanhäufungen" mit bestimmten organspezifischen Aufgaben haben, sondern gleichzeitig mehr oder weniger symbolisch für bestimmte Funktionsweisen im gesamten Organismus stehen. Diese "Funktionskreise" sind: Leber, Gallenblase, Herz, Perikard, Dünndarm, Dreifacher-Erwärmer (San Jiao), Milz, Magen, Lunge Dickdarm, Niere und Harnblase.
Jedem Organ ist auch ein Meridian zugeordnet. So gibt es einen Lungenmeridian, einen Herz-, einen Milzmeridian und so fort.
Die Voraussetzung, damit das Qi ungehindert fließen kann, ist die Harmonie von Yin und Yang.
Yin und Yang
Ihre Bedeutung ist eigentlich einfach: Das Schriftzeichen für Yin bedeutet: die schattige Seite des Berges und das für Yang: die sonnenbeschienene Seite des Berges.
Yin und Yang sind dementsprechend entgegengesetzte und damit sich ergänzende Prinzipien. Sie beschreiben Zustände, die sich immer wandeln beziehungsweise ineinander verwandeln können. Das implementiert auch das Prinzip der Wandlung. Denn die Sonne wandert und Yin wandelt sich in Yang und Yang in Yin. Yin und Yang präsentieren den beständigen Wandel der Welt. Wie das YiJing (Buch der Wandlungen) niederlegt, entsteht alles durch den Wandel, verursacht Wandel und wandelt sich wieder. Nichts ist beständig außer der Wandel!
Und es zeigt auch, dass Yin und Yang relativ sind. So ist mein Bauchnabel Yang – im Verhältnis zu meinem Knie, aber er ist gleichzeitig Yin im Verhältnis zu meiner Nasenspitze. Hiermit sind alle gängigen Tabellen zu Yin und Yang ad absurdum geführt und sie taugen bestenfalls für den ersten Einstieg.
Das kreisförmige Symbol besteht aus einer schwarzen (Yin) und einer weißen Fläche (Yang). Diese scheinen aus der jeweils anderen Fläche hervorzugehen. Dies besagt auch der kleine Punkt an der dicksten Stelle: Wenn Yin am größten ist, beinhaltet es bereits Yang in seinem Zentrum – und wenn Yang sein Maximum erreicht, nimmt Yin wieder seinen Anfang. So enthält jedes Yin einen Anteil von Yang und umgekehrt. Yin und Yang bilden sozusagen vorübergehende, ephemere Pole, zwischen denen sich alles durch die Kraft des Dao bewegt.
Yang ist der Impuls, der die Dinge in Gang bringt, während Yin dafür die materielle Basis liefert. Keines kann ohne das andere funktionieren.
Die Schwerkraft (Yang) lässt den Apfel nach unten fallen, und Newton (Yin) wird dadurch zum Nachdenken (Yang) gebracht.
Das Prinzip von Yin und Yang ist immer und überall vorhanden: Yang steht beispielsweise für Energie, Aktivität und Hitze, Yin für Substanz, Ruhe und Kälte.
Ursache für Krankheit kann sein, dass ein Funktionskreis, eine Wandlungsphase oder ein Prinzip zu viel oder zu wenig Energie erhält und oder das Qi in seinem Fluss blockiert ist.
Um wieder gesund zu werden, muss das Zuviel der einen Energie weggenommen, mit der entgegengesetzten Energie in Ausgleich gebracht, aufgebaut und wieder in Fluss gebracht werden.
Wie das meine Arbeitsweise in der Praxis beeinflusst, lesen Sie auf der folgenden Seite. Um dorthin zu gelangen, klicken Sie bitte auf das Bild oder hier!